Köln, 06.08.2018 – Die deutschen Energieversorger stehen bereit, den deutschlandweiten Rollout intelligenter Messsysteme anzustoßen, sobald das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die Gerätezertifizierung abgeschlossen hat.
Die Digitalisierung der Messsysteme im Energiesektor schreitet voran. Das im September 2016 in Kraft getretene Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) schreibt den Einsatz intelligenter Messsysteme, bestehend aus elektronischen Elektrizitätszählern und Smart Meter Gateways (SMGW), vor. Schon seit 2017 sollten Haushalte mit mehr als 10 000 Kilowattstunden Verbrauch intelligente Messsysteme erhalten, bis 2020 dann ebenfalls alle über 6 000 kWh. Auch wenn insgesamt eine Frist von acht Jahren bei der Umsetzung gewährt wurde, setzen viele Energieversorger auf eine zeitnahe Umsetzung. Ein großer deutscher Energieversorger hat bereits 16 000 OMS-basierte und von der Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) im April 2018 zugelassene SMGW bestellt. EnBW und Netze BW haben ihren Lebenszyklus-Test ALC (Assurance Class Life Cycle) mit Gateways von OMS-Group-Mitglied Landis+Gyr bereits im Februar dieses Jahres beendet.
Geräte aller Hersteller ansteuerbar mit OMS
Der offene Kommunikationsstandard der OMS-Group für Smart Metering ermöglicht die volle Kompatibilität von Geräten mit Messeinrichtungen aller Hersteller und verschiedener Versorgungsbereiche (Elektrizität, Gas, thermische Energie, Wasser, Submetering).
Drei Smart Meter Gateways sind das Minimum
Die Gateways der OMS-Group-Mitglieder Discovergy GmbH und Landis+Gyr GmbH wurden zur Zertifizierung beim BSI angemeldet. Nachdem von diesem mindestens drei SMGW zugelassen wurden, wird den Energieversorgern durch die sogenannte Markterklärung der deutschlandweite Rollout der SMGW gestattet. Die strengen Vorgaben erklären sich durch den hohen Anspruch an den Datenschutz bzw. die Datensicherheit in puncto verschlüsselte Kommunikation. Letztere soll verhindern, dass Hacker die Elektrizitätszähler manipulieren bzw. die Lebensgewohnheiten der betroffenen Kunden ausspionieren. Durch die Umstellung auf intelligente Messsysteme dürfen die Kunden sich auf eine höhere Transparenz und daraus resultierende Einsparungen bei den Verbräuchen freuen.